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Eichenprozessionsspinner

Eichenprozessionsspinner im Bleckeder Stadtgebiet

Seit ein paar Jahren tauchen im Mai und Juni an verschiedenen Stellen im Bleckeder Stadtgebiet Eichenprozessionsspinner (EPS) auf.

Wie erkenne ich die Eichenprozessionsspinner (EPS)?
> Die Raupe ist an ihren langen „Prozessionen“ mit Hunderten von Tieren - häufig in einem Gespinst - relativ leicht zu erkennen. Einzeln kommt der Eichenprozessionsspinner selten vor.
> Die Nester sind gräulich-braun und befinden sich am Stamm, in Astgabeln und an der Unterseite von Ästen. Sollte das Nest eine andere Farbe aufweisen, deutet diese meist auf eine andere Insektenart hin - wie zum Beispiel Schmetterlingslarven.
> Häufig bewegen sich die Raupen abends vom Nest in die Baumkronen.
> Die Eichenprozessionsspinner befinden sich in Deutschland bisher nur in Eichenbäumen!

Welche Gesundheitsgefahren bestehen?
Die sehr feinen Brennhaare des EPS enthalten ein Eiweißgift. Dieses kann beim Menschen zu allergischen Reaktionen wie Hautreizungen, selten Reizerscheinungen an Bindehaut und in sehr seltenen Fällen zu Reizungen der Atemwege bis zu Asthmaanfällen führen. Dabei muss man mit der Raupe selbst gar nicht in Kontakt kommen, da die Haare leicht abbrechen und bei günstiger Witterung über weite Strecken verteilt werden.

Nach Kontakt mit den Raupenhaaren kann sich ein Juckreiz entwickeln, dem ein Hautauschlag folgen kann. Der Juckreiz ist vergleichbar mit dem von Brennnesseln, allerdings ist dieser deutlich stärker.

Des Weiteren können die Nester sowie die Raupenhaare bis zu elf Jahren erhalten bleiben. Bis dahin kann von diesen weiterhin eine Gefahr ausgehen.

Wie kann ich mich schützen?Ein typischer Sack gefüllt mit Eichenprozessionsspinnern (c) Mirko Döpper
Jeder direkte Kontakt mit Raupen und Nestern sollten vermieden werden. Besonders Kinder sollten die Raupen nicht anfassen. Daher sollten nach Möglichkeit befallene Gebiete gemieden werden. Hautbereiche wie Nacken, Hals und Unterarme sollten durch Kleidung geschützt werden.

Die Gesundheitsämter empfehlen, nach einem Kontakt mit den Raupen ein Duschbad mit Haarwäsche und eine sorgfältige Reinigung der während des Befalls getragenen Kleidungsstücke bei 60 Grad in der Waschmaschine.

Wenn Hautstellen beginnen zu schmerzen bzw. zu brennen, sollten die Stellen zunächst vorsichtig mit kaltem Wasser gewaschen und vorsichtig trocken getupft werden. Keinesfalls sollte man die Haut trockenrubbeln, da so die Brennhaare tiefer in die Haut gerieben werden könnten. Außerdem kann eine Kaltkompresse angewendet werden, um mögliche Schwellungen und den Juckreiz durch die Kühlung zu lindern. Sollten die Maßnahmen nicht helfen, ist ein Arzt aufzusuchen.

Was mache ich, wenn ich einen befallenen Baum entdecke?
Wenn Sie befallene Bäume entdecken, können Sie diese unter genauer Angabe des Ortes auf der Karte und möglichst mit einem Foto unter „Sag´s uns einfach“ (interner Link) melden. Alternativ können Sie den Fundort auch telefonisch zu den Öffnungszeiten bei der Stadtverwaltung Bleckede unter der Telefon-Nummer 0 58 52 / 977-0 oder per Mail an ordnungsamt@bleckede.de melden. Bitte versuchen Sie auch hier den Fundort möglichst genau anzugeben.

Wer ist für die Beseitigung der Eichenprozessionsspinner zuständig?
>> Generell ist derjenige für die Durchführung der Bekämpfungsmaßnahmen zuständig, der Eigentümer des Grundstückes ist, auf dem sich der von EPS betroffene Baum befindet. Dass heißt:
> Auf kommunaler Ebene ist die Stadt Bleckede im Rahmen der Verkehrssicherungspflicht für ihre Grundstücke verpflichtet, entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen durchzuführen.
> Für die Beseitigung an betroffenen Bäumen an den Kreisstraßen ist der Landkreis zuständig.
> Befinden sich die Eichenprozessionsspinner auf einem Privatgrundstück, ist der entsprechende Grundstückseigentümer für die Beseitigung zuständig. Im Rahmen der Amtshilfe leitet die Stadt Bleckede entsprechende Informationen zu einem möglichen Befall auch an den Eigentümer weiter.

Wie werden die Eichenprozessionsspinner beseitigt?
Für die Beseitigung von Eichenprozessionsspinnern gibt es verschiedene mechanische Bekämpfungsmethoden, die unterschiedliche Vor- und Nachteile besitzen:
> Dazu zählt das Absaugen mit einem Industriesauger, was sehr aufwendig ist und nur von professionellen Schädlingsbekämpfern durchgeführt wird.
> Bei der chemischen Bekämpfung werden nicht nur die Eichenprozessionsspinner sondern auch weitere teilweise geschützte Insektenarten geschädigt oder getötet. Diese Maßnahme wird erst in Betracht gezogen, wenn sich alternative Maßnahmen nicht durchführen lassen oder die Wirkung nicht ausreichend erreicht wird.
> Das Abflammen der Raupen bzw. Nestern ist umstritten, da die Gifthaare verwirbelt werden können. Dadurch können die Personen geschädigt werden, die die Raupen Abflammen.
> Das Besprühen vom Boden ist nur für die Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner an einzelnen Bäumen wie zum Beispiel an einer Straße geeignet und nicht für ganze Waldbestände.
> Waldbereiche werden daher aus der Luft besprüht, wodurch eine Bekämpfung der Raupen im Kronenbereich der Wälder ermöglicht wird.
> Außerdem können Fadenwürmer (Nematoden) gegen die Eichenprozessionsspinner eingesetzt werden, jedoch können die Fadenwürmer auch die Bäume schädigen.

Werden die Eichenprozessionsspinner immer beseitigt?
Die Stadt Bleckede beauftragt nach Bekanntwerden eines EPS-Befalls professionelle Schädlingsbekämpfer. Diese besichtigen die Bäume zunächst, um festzustellen, ob sich an den gemeldeten Bäumen Eichenprozessionsspinner befinden. Wird dieses von den Schädlingsbekämpfern bestätigt, werden die EPS beseitigt. Da von der Meldung bis zur Beseitigung einige Zeit vergehen kann, wird hier eine Priorisierung der Beseitigung durchgeführt. Dabei werden Orte, die von Menschen zum Beispiel höher frequentiert werden, entsprechend höher priorisiert.

Zum eigenen Schutz und zum Schutz der Bevölkerung sind auch private Grundstückseigentümer dazu angehalten, die Eichenprozessionsspinner professionell entfernen zu lassen.

Wo gibt es weitere Informationen?
Erste Informationen finden Interessierte im Flyer des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung über den Eichenprozessionsspinner (PDF-Datei) sowie
weitere Informationen auf den folgenden Internetseiten:
> Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung (externer Link)
> Niedersächsisches Landesgesundheitsamt (externer Link)