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Grenzturm-Projekt

Grenzturm-Projekt „Grenztürme erleben von der Grenzgeschichte bis zur Grenznatur“

Dieses Projekt wird gefördert durch:

„Grenztürme erleben – von der Grenzgeschichte bis zur Grenznatur“: Türme in Neu Bleckede, Popelau und Darchau sind eröffnet

Drei Grenztürme, drei unterschiedliche Geschichten: Parallel zum 30. Jahrestag der Rückgliederung der Gemeinde Amt Neuhaus sowie dem rechtselbischen Teil der Gemeinde Bleckede, wurden die frisch renovierten Grenztürme in Neu Bleckede, Darchau und Popelau eröffnet. Bei einer Feierstunde 30. Juni 2023 im Bleckeder Fährhaus berichteten Landrat Jens Böther sowie die Bürgermeister der Gemeinden Amt Neuhaus und Bleckede vor Zeitzeugen und Fördermittelpartnern von dem Projekt. 48 Jahre lang standen die Türme für den Grenzschrecken, für getrennte Familien und Freundeskreise. Nun sollen die Türme als Orte der Begegnung dienen, an denen Menschen in den Austausch kommen – von der Grenzgeschichte bis zur Grenznatur. Gefördert wurde das Projekt zum einen über den Förderfonds Hamburg / Niedersachsen der Metropolregion Hamburg, der vom Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg begleitet wird, sowie vom Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz über die Richtlinie Landschaftswerte. v.l.: Andreas Gehrke (Bürgermeister Amt Neuhaus), Swantje Köhler (Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz), Dennis Neumann (Bürgermeister Stadt Bleckede), Dr. Henry Arends (Amt für regionale Landesentwicklung), Landrat Jens Böther (Landkreis Lüneburg) (Bildrechte: Landkreis Lüneburg)

Die Türme erzählen die Geschichte der Region während der Jahre der innerdeutschen Teilung. Jeder Turm greift dabei einen anderen Schwerpunkt auf. Im Neu Bleckeder Grenzturm steht das Schicksal einer geteilten Stadt im Blickpunkt. Die Türme in Popelau und Darchau weisen auf die Natur rund um die Elbe hin und greifen gleichzeitig die Grenzerfahrungen der Menschen an der Elbe auf. Sie dienen als Rückzugsorte für die verschiedenen Tierarten. Landrat Jens Böther hob hervor: „Das Freiheitsgefühl nach dem Mauerfall 1989 und die Trauer über Zwangsumsiedlungen und Grenzopfer liegen hier eng beieinander.“ Dennis Neumann, Bürgermeister der Stadt Bleckede, und Andreas Gehrke, Bürgermeister der Gemeinde Amt Neuhaus, betonten in ihren Reden die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten: „Die Gemeinden haben eng mit dem Landkreis Lüneburg und der Biosphärenreservatsverwaltung gearbeitet. Unser gemeinsames Ziel war es, die drei Türme wiederherzurichten, um den Menschen ein Stück erlebter Geschichte wiederzugeben – das ist uns gelungen.“
Swantje Köhler vom Umweltministerium zeigte sich beeindruckt von der Entschlossenheit und Kreativität der Kommunen sowie des Landkreises: „Wie überzeugt alle Beteiligten in diesem Projekt zusammengearbeitet haben, war bemerkenswert. Die Förderung der Landschaftswerte kam hier besonders zur Geltung. Der Austausch war sehr produktiv, das Projekt ist ein ganz besonderes.“
Dr. Henry Arends vom Amt für regionale Landesentwicklung hob die Bedeutung des Projektes für die Region hervor: „Die Region Bleckede, Amt Neuhaus ist gelebtes metropolitanes Gebiet. Dieses herausragende Projekt erhält hohe Fördermittel, und ich bin mir sicher, dass sich diese Investition auszahlen wird. Hier kommen Menschen, Geschichte und Natur zusammen.“

Hintergrund

Seit 1993 gehören das Amt Neuhaus sowie Teile der Stadt Bleckede wieder zum Landkreis Lüneburg. Während der deutschen Teilung waren die Orte rechts der Elbe Teil der DDR, Familien und Freundeskreise deshalb 48 Jahre lang durch den Fluss und mehrere Grenzanlagen getrennt. Nach der deutschen Wiedervereinigung erfolgte auf Wunsch der Menschen in der Region sowie der Politik eine ganz besondere Zusammenführung. Am 30. Juni 1993 wurde die Rückgliederung der Gemeinde Amt Neuhaus und der Ortsteile Neu Bleckede und Neu Wendischthun nach Niedersachsen per Staatsvertrag besiegelt. Eine solche Rückführung ist einmalig in Deutschland.

Das Ziel des Projektes „Grenztürme erleben – von der Grenzgeschichte bis zur Grenznatur“ ist es, die niedersächsischen Elbtalaue weiter zu stärken und sie um einen weiteren historischen Wert zu bereichern. Dabei soll der Naturraum Elbtalaue mit seiner Geschichte als Grenzregion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der ehemaligen DDR verbunden werden. „Grenztürme erleben“ bedeutet, dass sowohl die Geschichte der Region als auch die Natur fassbar gemacht werden sollen. Die drei Grenztürme sind dabei ein verbindendes Element und integriert in das touristische Konzept der Region.

Quelle: Pressemitteilung des Landkreises Lüneburg - Presse- und Öffentlichkeitsarbeit - vom 07. Juli 2023

 

Projekt "Grenztürme erleben - von der Grenzgeschichte bis zur Grenznatur"

Mit dem Projekt „Grenztürme erleben - von der Grenzgeschichte bis zur Grenznatur“ soll die Grenzturm in Neu BleckedeErlebbarkeit der niedersächsischen Elbtalaue weiter gestärkt und um ein weiteres Erlebnis  erweitert werden. Dabei wird der Naturraum Elbtalaue mit der örtlichen Geschichte als ehemalige Grenzregion zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der ehemaligen Deutsch Demokratischen Republik verbunden. Die Umsetzung des Projektes soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein.

Die ehemaligen Wachtürme
Sichtbarer Bestandteil der ehemaligen Grenze, die direkt an der Elbe verlief, sind die Grenztürme im Bereich des Elbdeiches innerhalb des Biosphärengebietes. Zwei der drei Grenztürme des Projektes - die ehemaligen Wachtürme in Neu Bleckede und Darchau - sind Landmarken von nationalgeschichtlicher Bedeutung und sind zu diesem Zweck zu sichern, zu sanieren und instand zu setzen.
Dabei werden die beiden ehemalgien Grenztürme für die Öffentlichkeit begehbar gemacht, um sie als Erinnerung an die innerdeutsche Grenze in der Region einer heutigen Nutzung zuzuführen. Dadurch werden diese für die Nachwelt erhalten, das Bewusstsein für die gemeinsame Geschichte nach innen und außen gestärkt und gleichzeitig Naturbeobachtungsmöglichkeiten geschaffen.

Die Natur und die Geschichte der Region erlebbar machen
Die Besonderheit des Projektes liegt in der Verbindung von der Grenzgeschichte und dem Naturerlebnis sowie deren Erlebbarkeit.Grenzturm in Darchau
Die drei Grenztürme sollen dabei als verbindendes Element dienen. Sie werden dabei in die vorhandenen touristischen Konzepte der Region integriert. Darüber hinaus nutzt und ergänzt das Projekt die vorhandenen Strukturen und Netzwerke.
Dieses Ziel soll insbesondere bei der Besucherlenkung eine wichtige Rolle spielen. Dabei stärkt und ergänzt das Projekt - in unmittelbarer Nähe des Elberadweges - die bestehenden Angebote. Es bietet Besuchern aller Altersgruppen sowie Schulen der gesamten Region einen Anreiz zur Auseinandersetzung mit der Natur und der Geschichte der Region. Durch die Besonderheit des künftigen Angebotes sowie der damit einhergehenden weiteren Attraktivierung des Gebietes für Einheimische und Touristen, wird die Bedeutung des Gebietes „Biosphäre Elbtalaue“ und deren Anliegen insgesamt und besonders innerhalb der Metropolregion Hamburg deutlich gesteigert.

Jeder Turm hat einen thematischen Schwerpunkt
Alle drei Türme sollen die beiden Themen Natur und Geschichte erlebbar und sichtbar machen. Es werden jedoch unterschiedliche Schwerpunkte je Turm gesetzt. Außerhalb und innerhalb der Grenztürme werden Erlebniswerte und Ausstellungen auf neuestem didaktischem Stand zu den verschiedenen Schwerpunkten eingerichtet. Die Ausstellungen sind so aufgebaut, dass sie dauerhaft fortgeschrieben, aktualisiert und verändert werden können.

Die Akteure des Projektes
Das Projekt wird innerhalb einer interkommunalen Zusammenarbeit umgesetzt durch Akteure der Stadt Bleckede und der Gemeinde Amt Neuhaus in Kooperation mit dem Landkreis Lüneburg sowie derGrenzturm in Popelau Biosphärenreservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue.
Die Zielsetzung ist die Sanierung und der Erhaltung der drei Grenztürme für die Nachwelt sowie die Einbindung in die bestehenden Strukturen und Netzwerke. Für die Erstellung des Projektkonzeptes wurden verschiedene Akteure der Region eingebunden wie zum Beispiel die Biosphaerium Elbtalaue GmbH, die Biosphären-Reservatsverwaltung Niedersächsische Elbtalaue und die Flusslandschaft Elbe GmbH. Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Homepage des Projekts (externer Link).
Das Biosphaerium Elbtalaue sowie das Archezentrum Amt Neuhaus sollen später erste Anlaufstellen für die Informationen zu dem Projekt darstellen. Des Weiteren werden verschiedene vorhandene Vereine und Ehrenamtliche (unter anderem ist die Bürgerstiftung interessiert) mit einbezogen, um die Vernetzung der verschiedenen Natur- und Erinnerungsorte zu gewährleisten.

Für die Realisierung des Projektes wird von der Gemeinde Amt Neuhaus, dem Landkreis Lüneburg sowie der Stadt Bleckede als Projektträger, ein Konzept erarbeitet.

Förderung des Projektes
Die Realisierung des Projektes mit Kosten von insgesamt rund 720.000 Euro wird durch Fördermittel in Höhe von rund 432.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie mit Mitteln der Metropolregion Hamburg - Förderfonds Hamburg/Niedersachsen in Höhe von rund 230.000 Euro ermöglicht. Der verbleibende Eigenanteil wird durch die Stadt Bleckede und die Gemeinde Amt Neuhaus finanziert.